Das Thema Gleichberechtigung ist schon so alt, dass es eine Vielzahl an Studien und Literatur gibt, auch auf Deutsch. Sehr viel geändert hat sich allerdings nicht, außer dass die deutsche Bezeichnung nun zu Genderthemen geworden ist. Allerdings hat sich die Bedeutung auch ein wenig geändert, man hat erkannt, dass es nicht nur um Gleichberechtigung geht, sondern dass Frauen auch gefördert werden und ihre Stärken herausstellen können.
Wer in einem großen Unternehmen arbeitet, wird dort bestimmt auch eine Mitarbeiterin haben, die für Gleichstellung zuständig ist. Sie kann auch in der Firma selbst Workshops und Seminare anbieten, hat aber auch meistens Kontakte zu Drittanbietern. Auch die Kommunen informieren über ihre Gleichstellungsbeauftragten über Kurse, die meistens sogar kostenlos angeboten werden. Man wird auch nicht sehr weit reisen müssen, Gender-Workshops gibt es in jedem Landkreis und allen großen Städten.
Bücher mit wissenschaftlichem Ansatz
Wer sich über Gleichstellung informieren möchte, sollte das Buch Gleichstellung messbar machen: Grundlagen und Anwendungen von Gender- und Gleichstellungsindikatoren” lesen. Das Buch von Andrea Wroblewski ist mittlerweile ein Standardwerk in der politischen und wissenschaftlichen Debatte. Es hinterfragt bestehende Kriterien für Gleichstellungsprozesse, gibt aber auch Hilfestellungen für alle, die sich beruflich mit dem Thema auseinandersetzen.
Einen sehr pragmatischen Ansatz verfolgt die Autorin Henrike von Platen in ihrem Buch Über Geld spricht man: Der schnelle Weg zur Gleichstellung. Sie gibt wertvolle Tipps, wie die Gender-Lücke in den Löhnen geschlossen werden kann. Sie empfiehlt Frauen, in Bewerbungen, aber auch im Alltag, über Geld und gerechte Bezahlung zu sprechen. Henrike von Platen ist eine anerkannte Fair-Pay-Expertin und führt das Berliner Fair Pay Innovation Lab.
Eine, bisweilen entmutigende, Beschreibung der aktuellen Lage ist das Buch Invisible Women von Caroline Criado Perez. Sie hat sich damit beschäftigt, was wir über Frauen nicht wissen, weil einfach keine Daten erhoben werden. Die Betriebswissenschaft und die Psychologie haben zwar viele Studien über Arbeit erstellt, aber sehr oft dominieren bei den Befragten Männer, auch weil diese die Mehrheit in den Firmen stellen.