Die Plattform LinkedIn verbindet nicht nur berufstätige Menschen, sondern bietet auch eine Jobsuche. Mit Millionen von Mitgliedern können interessante Daten gesammelt werden, die Unterschiede zwischen den Geschlechtern aufzeigen. Man hat in einer Gender-Studie untersucht, wie Frauen und Männer sich bewerben und nach Jobs suchen.
Zunächst verhalten sich beide Geschlechter gleich: Sie schauen sich eine potenzielle Firma erst einmal an und holen Informationen ein, und pro Jahr schaut sich ein Mitglied etwa 45 Jobs an, gleich welchen Geschlechts. Wenn es aber um Bewerbungen geht, sieht man die Unterschiede: Viele Frauen bewerben sich nur, wenn sie fast 100 Prozent der Bedingungen erfüllen. Bei Männern reichen sechzig Prozent aus, um eine Bewerbung abzuschicken. auch sind Frauen zögerlicher sich zu bewerben, wenn sie eine Stellenanzeige sehen. Sechzehn Prozent weniger Frauen als Männer bewerben sich, und insgesamt machen zwanzig Prozent weniger Frauen als Männer den Schritt zur Bewerbung.
Frauen werden eher eingestellt
Wenn Personalverantwortliche nach Kandidaten suchen, dann ist die Chance, ein Profil zu lesen, größer, wenn es einen Mann zeigt. Männer bekommen auch eher eine interne Nachricht geschickt. Das liegt daran, dass immer noch viele Recruiter Männer sind und diese auch eher Männer einstellen.
Es gibt aber auch gute Nachrichten für Frauen: Die Daten von LinkedIn zeigen, dass Frauen eher eingestellt werden als Männer, wenn sie sich denn auch beworben haben. Der Unterschied liegt bei sechzehn Prozent. Bewerben sie sich auf Führungspositionen, liegt der Unterschied sogar bei achtzehn Prozent.
Für Frauen bedeutet die Studie, dass sie sich öfter bewerben sollten, und vor allem auch auf Stellen, die nicht hundertprozentig auf ihr Profil passen. Wichtig ist aber auch, dass Unternehmen sich klar darüber werden müssen, dass eine gute Mischung den Erfolg ausmacht und bei Bewerbungen die Person und ihre oder seine Fähigkeiten, nicht aber das Geschlecht den Ausschlag geben sollten. Helfen kann dabei auch eine interne Statistik, die die Geschlechterverteilung in den verschiedenen Abteilungen und Ebenen zeigt.